Lewy-Body-Demenz

Die Lewy-Body-Demenz ist eine neurodegenerative Erkrankung, welche durch charakteristische Einschlüsse in den Nervenzellen des Gehirns ausgelöst wird. Diese sogenannten Lewy-Bodies bestehen aus Eiweissen und sind auch im Gehirn von Parkinson-Patienten zu finden, allerdings in einem anderen Bereich.

Bei einer Lewy-Body-Demenz kommt es zu einem fortschreitenden Rückgang der geistigen Fähigkeiten, welcher sich zu Beginn vor allem in der Orientierung, der Organisationsfähigkeit und der Anpassungsfähigkeit äussert. Dabei schwanken die geistigen Fähigkeiten oft sehr stark. Zu den weiteren Symptomen zählen optische Halluzinationen, Bewegungsstörungen mit verändertem Gang, gestörter Schlaf sowie psychische Störungen. Meist treten die ersten Symptome der unheilbaren Krankheit nach dem 60. Lebensjahr auf und ähneln der Parkinson-Krankheit. Allerdings zeigen sich bei der Lewy-Body-Demenz die Demenzsymptome bereits vor den motorischen Störungen.

Merkmale / Früherkennung

Die Lewy-Body-Demenz ist die dritthäufigste Form der Demenz nach der Alzheimer-Krankheit und der vaskulären Demenz. Folgende Symptome können auf eine Lewy-Body-Demenz hinweisen:

  • Kognitive Beeinträchtigung
  • Visuelle Halluzinationen
  • Parkinson-ähnliche Symptome
  • Fluktuationen des Bewusstseins, von Verwirrtheit, Desorientierung oder Benommenheit zu klaren Momenten
  • Schlafstörungen und REM-Schlaf-Verhaltensstörung

 

Krankheitsbild

Die Lewy-Body-Demenz (LBD) ist eine progressive neurodegenerative Erkrankung, die durch die Ablagerung von sogenannten Lewy-Körpern im Gehirn gekennzeichnet ist. Lewy-Körper sind abnorme Proteinaggregate, die sich in den Nervenzellen ansammeln und deren Funktion stören. Beim Krankheitsverlauf können die Symptome vielfältig sein und variieren von Person zu Person. Eine davon ist die kognitive Beeinträchtigung, die das Denken, das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit und das Urteilsvermögen beeinträchtigen können. Die kognitiven Schwierigkeiten ähneln oft denen der Alzheimer-Krankheit. 

Ebenfalls können sich visuelle Halluzinationen manifestieren. Die Person kann wiederkehrende visuelle Halluzinationen haben, bei denen Dinge gesehen werden, die nicht real sind. Diese Halluzinationen können lebhaft und beängstigend sein. Dazu kommen Parkinson-ähnliche Symptome, wie Muskelsteifheit, Tremor (Zittern) und eine langsame, unsichere Gangart. Diese Symptome können vor oder gleichzeitig mit den kognitiven Beeinträchtigungen auftreten. Schwankungen im kognitiven Zustand sind charakteristische Eigenschaften der LBD. Die Betroffenen können von einer relativ klaren geistigen Funktion zu Zeiten der Verwirrung oder Desorientierung wechseln. 

Schlafstörungen, wie beispielsweise die REM-Schlaf-Verhaltensstörung, bei der Menschen während des Traums ungewöhnliche Bewegungen oder Handlungen ausführen, können ebenfalls aus der Lewy-Body-Demenz entstehen. Es können auch autonome Dysfunktionen auftreten, wie Blutdruckschwankungen oder Probleme mit der Blasen- und Darmkontrolle.

 

Diagnose

Vermutet man eine Erkrankung an Lewy-Body-Demenz (LBD), ist ein Besuch beim Hausarzt zu empfehlen. Im Verdachtsfall erfolgt eine Überweisung zum Spezialisten, z.B. in die Gedächtnissprechstunde in einer Swiss Memory Clinic

Demenz Arzt

Erste Anlaufstelle: Hausarzt
Der Hausarzt macht sich in einem Gespräch ein Bild von der Situation. Eine körperliche Untersuchung und Labortests helfen, andere Ursachen für die Symptome auszuschliessen. 

Mittels psychometrischer Tests kann der Arzt Symptome und Verhaltensänderungen erheben und zwischen einer normalen altersbedingten Gedächtnisstörung und einer beginnenden Demenz-Erkrankung unterscheiden. Bekannte Verfahren sind der Uhrentest und der Mini-Mental-Status-Test.

Deuten die Testergebnisse auf eine Demenz-Erkrankung hin, überweist der Hausarzt den Patienten für eine genaue Abklärung meist zu einem Spezialisten oder in eine Memory Clinic.

Demenz Spezialisten

Der Termin beim Spezialisten
Neuropsychologische Tests geben Aufschluss über die vorliegende Erkrankung. Mit Hilfe bildgebender Verfahren, wie der Computertomographie (CT), der Magnetresonanztomographie (MRI) oder dem sehr aufwändigen Einsatz der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) erlangt der Spezialist mehr Aufschluss über die Demenzform.

Zudem stehen heute Hirnwasser-Untersuchungen zur Verfügung, die bereits in einer frühen Krankheitsphase Veränderungen im Nervenwasser nachweisen können.

Wir unterstützen die Forschung, damit Wissenschaftler neue Diagnoseverfahren zur Früherkennung entwickeln können.

Demenz Forschung

Behandlung bei Diagnose Alzheimer
Eine Heilung der Alzheimer-Krankheit ist heute nicht möglich. Alzheimer-Medikamente können jedoch helfen, das Fortschreiten der Krankheit zu verzögern und Begleiterscheinungen zu lindern.

Aktuell stehen zwei Wirkstoffgruppen als verschreibungspflichtige Antidementiva zur Verfügung: Acetylcholinesterase-Hemmer bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Krankheit und Memantine bei mittelschweren bis schweren Erkrankungen.

Je nach Stadium der Erkrankung ist es darüber hinaus sinnvoll, die Alltagskompetenzen des Betroffenen zu stärken sowie das Denk- und Erinnerungsvermögen zu aktivieren. Hierfür stehen eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten wie kognitives Training, Physiotherapie oder Musiktherapie zur Verfügung. Dadurch wird auch das Wohlbefinden Betroffener verbessert.

 

Wie weiter?

Obwohl es derzeit keine Heilung für LBD gibt, kann die Behandlung dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Medikamente können eingesetzt werden, um kognitive und motorische Symptome zu behandeln. Eine umfassende Betreuung und Unterstützung durch Angehörige und Fachleute, einschließlich Ergotherapie, Physiotherapie können helfen, den Alltag zu erleichtern und die Lebensqualität zu verbessern. 

Prävention

Mit einer gesunden Lebensweise verringern Sie Ihr Risiko, an Lewy-Body-Demenz zu erkranken. Es ist nie zu spät, damit zu beginnen!

  • Vermeiden Sie Rauchen und übermässigen Alkoholkonsum
  • Achten Sie auf Ihr Gewicht sowie auf eine ausgewogene, gemüsereiche Ernährung
  • Bauen Sie täglich Bewegung in Ihren Alltag ein
  • Bleiben Sie geistig fit, denn ein hoher Grad an geistiger Aktivität kann das Risiko senken
  • Pflegen Sie soziale Kontakte
  • Verbessern Sie Ihre Stressresistenz und bauen Sie Stressauslöser ab
     
Demenz Präventionsgrafik

Möchten Sie stets die neusten Informationen aus der Demenzforschung erhalten? Abonnieren Sie unseren Newsletter.